Spenden für die Ukraine
Stand: Februar 2023
www.boeselager-osteuropahilfe.de Liebe Freunde der Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe,auf vielfache Anregung schreibe ich Ihnen und Euch in den nächsten Monaten von Zeit zu Zeit ein Email-Update über unsere Arbeit in der Ukraine. Einen graphischen Spenderbericht zu erstellen, wie Sie ihn als Weihnachtsbrief erhalten haben (sonst gerne melden), ist recht aufwendig für uns – Sie wissen, fast der gesamte Stiftungsverein arbeitet ehrenamtlich, und unsere Geschäftsführerin sprengt stetig ihr Stundenkonto. |
Unser Projektpate Philipp Francke ist derzeit wieder in Odessa und fährt von dort aus beinahe täglich durch die Region Kherson, um Hilfsgüter auszuliefern. Kherson war im Herbst zwar "befreit" worden, d.h. die russische Armee ist abgezogen, aber die Soldaten haben dabei gewütet und tun es weiterhin: Sie haben vieles mitgenommen, Minenfelder hinterlassen und Infrastruktur zerstört. Seit ihrem Abzug bombardieren sie die Gegend und zerstören systematisch die Strom-, Wasser und Gasversorgungsanlagen – vergangene Woche wurde auch die letzte Stromverteilungsanlage in Odessa zerstört. Auf den Dörfern und in Teilen Khersons ist die Lage schlimm: Die meisten Dächer sind zerstört und Fenster gibt es auch kaum noch. Die Menschen flicken notdürftig die Gebäude, rücken zusammen und heizen mit Holzöfen, teilweise mit Generatoren. Der Februar wird aber vielleicht noch kälter. Die anfängliche Freude über die Befreiung ist daher einer Zermürbung gewichen. Unter der russischen Armee gab es wenigstens Strom und Lebensmittel. Philipp hört oft den Satz: „Unter der Besatzung ging es uns besser.“ Das ist natürlich Teil der russischen Taktik, die ja Überläufer braucht. Auch ist das Misstrauen gewachsen: Einige haben mit den Besatzern kollaboriert, andere sich verweigert. Und wer seine eigene Familie verloren hat in den Bombenangriffen, für den muss diese Situation unerträglich sein. Philipp hat inzwischen viele von ihnen getroffen, manche sind sogar ins Team von New Dawn gekommen um zu helfen. Ich kann mir kaum vorstellen, was das bedeuten muss. Philipp berichtete darüber im Dezember in einem Artikel der RuhrNachrichten: Hier abzurufen. In Saporischja geht es derweil so weiter wie seit Monaten: Die polnischen Albertiner-Brüder, mit denen wir ja seit 26 Jahren in Krakau kooperieren und die vor 20 Jahren mit unserer Hilfe in die Ukraine gegangen sind, leisten stoisch ihre Arbeit. In der eigenen Backstube wird Brot gebacken und mit Lebensmittel-Konserven täglich dezentral an ca. 1000 Bedürftige verteilt. Die Suppenküche darf derzeit nicht betrieben werden, weil sich dann zu viele Menschen an einem Ort versammeln würden und sie so zu einem Raketenziel werden könnten.
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