Eine Woche voller Möglichkeiten
Bericht über die Religiöse Kinderwoche, die in den Sommerferien stattfinden konnte
Sonntagnachmittag – die Nervosität und Vorfreude steigt in mir – wir fahren auf RKW!
„Wir“ bedeutet: zwei Betreuer (Barbara Schmitz und ich), acht Jugendliche (Anna, Anna Lena, Anna-Maria, Hannah, Ben, Konstantin, Micha und Nick) sowie die 25 teilnehmenden Kinder. Ich bin zum ersten Mal dabei und freue mich wahnsinnig auf diese Reise. Eine Reise mit vielen Begegnungen, Freude, Güte, Überraschungen und dem wahren Gefühl von Gemeinschaft.
Ich blicke in viele gespannte Kinderaugen, als wir uns in Falkensee vor der Kirche St. Konrad treffen, ich schaue aber auch in erwartungsvolle Gesichter. Blicke der Freude, dass die Freundinnen von der letzten RKW wieder dabei sind, der Freund, mit dem man unbedingt in die gleiche Gruppe möchte. Und auch in tapfere Elternaugen, die versuchen, die Freude überwiegen zu lassen und wieder ein Stück loslassen lernen. Nach dem obligatorischen sowie organisatorischen „Check-in“ segnete uns unser Pfarrvikar David Hassenforder und wir fahren endlich in kleinem Gruppen Richtung Hirschluch los.
Dort angekommen hieß es, die restlichen Eltern zu verabschieden und das Abenteuer RKW zu starten. Warum Abenteuer, na weil die Religiöse-Kinder-Woche unter dem Motto „Helden gesucht“ stand. Und wir durften wirklich so einige Helden in dieser Woche kennenlernen. Aber erst einmal hieß es, die Zimmer aufzuteilen, Betten zu beziehen und ankommen sowie durchatmen.
Das „Haus der Begegnung“ war nun unser Domizil für die nächste Woche. Hier also werden wir gemeinsam unsere Helden finden, Freundschaften schließen, singen, basteln, Freundschaftsbänder knüpfen und spielen.
Unsere Morgen- und Abendandachten konnten wir in einer separaten Kapelle halten. Die liebe Barbara war das Herzstück unserer Reise. Nicht nur, weil sie die Andachten hielt, sondern weil sie für jeden Spaß zu haben war. Sie gab uns hier und da Denkanstöße, organisierte die Gesprächskreise und schaffte es immer wieder, uns – immerhin 25 Kinder und uns restliche Betreuer – im Zaum zu halten. Denn manchmal hieß es einfach, KONZENTRIERT und LEISE zu sein, damit wir auch alles mitbekommen.
Wir wollen ja etwas lernen und dafür haben die Jugendlichen für uns, während wir im Kreis saßen, ein Anspiel vorgetragen. Sie schlüpften jeweils in die verschiedensten Rollen und wir reisten mit der Zeitmaschine von „Emma und Max“ in die unterschiedlichsten Epochen, um dort Geschichten wie die der mutigen Esther oder des klugen Matteos vorgetragen zu bekommen. Nach dem Anspiel wurden die Kinder in Kleingruppen aufgeteilt und die Attribute noch einmal ganz genau erklärt, thematisch erarbeitet, Resultate vorgetragen und erneut besprochen. Es war wundervoll, die jeweiligen Gruppen zu besuchen und ihre Gedanken, Wünsche und Entwicklungen aufzugreifen.
Die Lieblingszeit der Kinder war meist die Kuchenzeit. Hier saßen wir zusammen und naschten einfach etwas, knüpften Bänder und redeten alle durcheinander. Diese Freundschaftsbänder waren übrigens ein elementarer Bestandteil dieser Fahrt, ja sogar jetzt noch verfolgen mich Wollreste im Wohnzimmer oder eins meiner Kinder fragt mich, ob ich ihr unfertiges Werk IRGENDWO gesehen hätte.
Aber das unangefochtene Highlight war wohl neben der Fete: DIE NACHTWANDERUNG! Alle hatten sehr viel Spaß dabei, aber mehr wird dazu … leider nicht verraten …
Natürlich darf es nicht unerwähnt bleiben, dass die eine oder andere Träne auch schon einmal geflossen ist und dass auch Heimweh vorhanden war. Aber eins kann ich sagen: Ich bin wirklich sehr stolz auf jedes einzelne Kind.
Es war unglaublich zu sehen, wie alle in dieser Woche gewachsen sind. Als Mutter hat mich das sehr berührt und glücklich gemacht und ich danke allen Beteiligten für diese Woche. Ich freue mich auf die nächste RKW!
Patrizia Mangraviti